Um einen Zahn erhalten zu können, dessen Zahnmark („Zahnnerv“) entzündet ist, führen wir eine Wurzelkanalbehandlung durch. Das Ziel dieser Behandlung ist es, die Bakterien – die Ursache für die Entzündung – sowie das gesamte Gewebe aus den Wurzelkanälen zu entfernen und diese dicht zu verschließen.
Das Wurzelkanalsystem ist sehr fein und oftmals weit verzweigt. Deshalb ist bei der Behandlung größte Präzision erforderlich. Wir gehen sehr sorgfältig vor und nutzen moderne technische Hilfsmittel, die die Behandlungsqualität deutlich erhöhen – und somit Ihre Chance auf Zahnerhalt.
War die Wurzelkanalbehandlung nicht erfolgreich, kann sie wiederholt werden (Revisionsbehandlung). Wenn die Entzündung auch dann nicht abklingt, ist die Entfernung der Wurzelspitze (Wurzelspitzenresektion) die letzte Chance, den Zahn zu erhalten.
Nach einer Wurzelbehandlung sollten Sie in den ersten Stunden nach der Behandlung, solange die Betäubung noch wirkt, auf Essen verzichten. Bitte verzichten Sie auch auf alkoholische Getränke und vermeiden Sie es innerhalb der ersten 24 Stunden zu rauchen. Auf sportliche Aktivitäten sollte für mindestens 48 Stunden verzichtet werden. Zähneputzen ist hingegen bereits am selben Tag wieder erlaubt – nutzen Sie bevorzugt eine weiche Zahnbürste und putzen Sie rund um den behandelten Bereich besonders vorsichtig.
Nach einer Wurzelkanalbehandlung benötigt der Knochen um die Zahnwurzel in der Regel etwa sechs bis zwölf Monate, um vollständig auszuheilen. Der genaue Heilungsverlauf hängt unter anderem vom Ausgangszustand des Zahns, dem Ausmaß der Entzündung und der individuellen Regenerationsfähigkeit des Körpers ab.
Regelmäßige Kontrollaufnahmen nach der Behandlung helfen dabei, den Heilungsprozess zu überwachen. In den meisten Fällen verläuft dieser komplikationslos – bei guter Nachsorge kann der behandelte Zahn noch viele Jahre erhalten bleiben.
Parodontitis, umgangssprachlich oft als Parodontose bezeichnet, ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparats. Ausgelöst wird sie in erster Linie durch bakterielle Beläge (Plaque), die sich an Zähnen und unter dem Zahnfleischrand ansammeln. Wird Plaque nicht regelmäßig und gründlich entfernt, verhärtet sie sich zu Zahnstein und führt zu einer dauerhaften Reizung des Zahnfleisches. Die Folge sind Zahnfleischbluten, Rückgang des Zahnfleischs und mit der Zeit ein Abbau des Kieferknochens. Begünstigt wird Parodontitis zusätzlich durch Risikofaktoren wie Rauchen, Stress, genetische Veranlagung, Diabetes, Krankheiten des Immunsystems oder eine unzureichende Mundhygiene. Unbehandelt kann Parodontitis nicht nur zum Zahnverlust führen, sondern auch die Allgemeingesundheit beeinträchtigen: Auswirkungen einer Parodontitis auf das Herz-Kreislauf-System sind wissenschaftlich belegt – beispielweise können Herzinfarkte oder Schlaganfälle begünstigt werden.