Dezember 2023

Häufige Mund­schleim­haut­erkrankungen

Unser Mund bildet mit den Zähnen, der Mundschleimhaut und dem Speichel ein komplexes System, das unterschiedliche Funktionen erfüllt. Im Mundinneren leben zahlreiche Mikroorganismen, die Bestandteile einer gesunden Mundflora sind und für bestimmte Stoffwechselvorgänge (wie die Verdauung) sowie die Abwehr von Krankheitserregern sorgen.

Ursachen für Mundschleimhauterkrankungen

Wird diese empfindliche Balance der Mundflora gestört, etwa durch Infektionen, bestimmte Medikamente, Verbrennungen, Nikotin, Alkohol oder eine unzureichende Mundhygiene, können Mundschleimhauterkrankungen entstehen. Auch eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) oder Krankheiten wie Rheuma, Krebs oder eine chronische Magenschleimhautentzündung (Gastritis) begünstigen unter Umständen eine Veränderung der Schleimhaut.

Nehmen Sie regelmäßige Vorsorgetermine wahr!

Für eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sollten Sie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrem Hauszahnarzt wahrnehmen. So können etwaige Veränderungen direkt erkannt und die notwendigen Behandlungsschritte eingeleitet werden.

Mundschleimhauterkrankungen – ein Überblick:

Herpes

Die wohl bekannteste Erkrankung im Mundbereich ist Herpes. Da die Herpesviren ein Leben lang im Körper verbleiben, können die Bläschen immer wieder auftreten. In der Forschung wird ein Zusammenhang mit einem geschwächten Immunsystem und Stress vermutet, da Herpes in diesen Phasen meist gehäuft ausbricht. Oftmals zeigt sich Herpes in Form von Lippenbläschen. Es kann aber auch zunächst als schmerzhafte Entzündung im Mundinnenraum auftreten, bevor es an der Lippe sichtbar wird.

Aphthen

Aphthen sind kleine, weißliche, entzündliche Stellen der Mundschleimhaut. Sie sind in der Regel ungefährlich und klingen nach einiger Zeit von selbst wieder ab. Allerdings können sie sehr schmerzhaft sein und immer wieder auftreten. Die Ursachen für Aphthen sind weitgehend unklar, ähnlich wie bei der Herpes-Erkrankung wird aber auch hier ein Zusammenhang mit Stress und einem geschwächten Immunsystem vermutet.

Leukoplakien

Leukoplakien sind weißliche, fleckenartige Veränderungen im Schleimhautgewebe, die unter anderem durch mechanische Reize (beispielsweise durch schlechtsitzenden Zahnersatz) oder starken Nikotin- und Alkoholkonsum verursacht werden können. Sie sind zwar oft harmlos und schmerzen nicht, gelten aber als mögliche Vorstufe eines Mundhöhlentumors. Deshalb sollten Leukoplakien behandelt und zudem regelmäßig überprüft werden.

Mundsoor

Als Mundsoor wird eine Infektion des Mund-Rachen-Raums mit Hefepilzen der Gattung Candida bezeichnet. Bei einer Schwächung des Immunsystems, beispielsweise durch die lange Einnahme von Antibiotika, können sie sich massiv vermehren und einen gelb-weißlichen Belag auf den Mundschleimhäuten bilden.

Lichen ruber

Lichen ruber ist eine chronische, nicht ansteckende Krankheit, die die Haut und die Schleimhäute befällt. Auf der Mundschleimhaut tritt sie in Form von roten, stark juckenden Papeln („Knötchenflechte“) oder weißlichen Streifen in Erscheinung. Ihre Ursachen sind noch weitgehend unbekannt. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind wichtig, da es bis zu zwei Jahre dauern kann, bis die Symptome abklingen.

Tumoren

Tumoren sind Gewebeveränderungen, die gutartig oder bösartig sein können. Bei bösartigen (malignen) Tumoren, die im gesamten Mundraum auftreten, liegt die Gefahr vor allem darin, dass sie häufig spät entdeckt werden. Oftmals fallen sie erst auf, wenn sie als Fremdkörper im Mund fühlbar werden oder Blutungen, Schmerzen oder Schluckbeschwerden auslösen. Werden Tumoren rechtzeitig erkannt und entfernt, sind die Heilungschancen in aller Regel gut.

Fragen zu Mundschleimhauterkrankungen beantworten wir Ihnen gerne persönlich.