Januar 2024

Wie schädlich ist Zähne­knir­schen?

Wenn Menschen mit den Zähnen knirschen, wird meistens eine innere Anspannung oder Stress unbewusst an die Kaumuskeln weitergegeben – aus einer psychischen wird eine physische Anspannung. In manchen Fällen sind die Gründe für das Knirschen aber auch im Mund selbst zu finden. Zum Beispiel kann ein falscher Biss (durch falsche Zahnkontakte oder Zahnfehlstellungen) der Auslöser dafür sein.

Mögliche Auswirkungen des Knirschens

Beim Knirschen oder auch Pressen wirken große Kräfte auf Zähne, Zahnhalteapparat, Kiefer, Kaumuskeln und Kiefergelenke. Die möglichen Folgen der Überlastung sind zum Beispiel übermäßige Zahnabnutzung, Überempfindlichkeit der Zähne, Risse im Zahnschmelz, Schäden an vorhandenem Zahnersatz, morgendliche Muskel- und Kieferschmerzen und Kieferknacken.

Ursache für eine Craniomandibulären Dysfunktion

Je nach Intensität des Knirschens kann darüber hinaus auch das Kiefergelenk überlastet werden. Zähneknirschen zählt zu den häufigen Auslösern einer Funktionsstörung im Kausystem, der sogenannten Craniomandibulären Dysfunktion (CMD). Diese kann sich durch verschiedenste Symptome äußern: von Gesichts- und Kopfschmerzen über Kiefergelenkschmerzen bis hin zu Migräne, Tinnitus, Schulter-, Nacken- und Rückenproblemen.

Höheres Risiko für muskuloskelettale Erkrankungen?

Eine aktuelle Studie aus Belgien zeigt einen Zusammenhang zwischen Zähneknirschen und „muskuloskelettalen Erkrankungen“. Dazu zählen zum Beispiel Arthrose, Osteoporose, Arthritis, Weichteilrheuma und Rückenschmerzen. Allerdings belegt die Studie keinen kausalen Zusammenhang. Sie stellt aber fest, dass Menschen, die mit den Zähnen knirschen, oft auch unter derartigen Erkrankungen leiden.

Was tun bei Zähneknirschen?

Abhilfe kann zunächst eine Knirscherschiene aus Kunststoff schaffen. Sie schützt insbesondere die Zähne vor Abrieb und entlastet Kaumuskulatur und Kiefergelenke. Ergänzend sind manchmal Muskellockerungs- und -entspannungsübungen hilfreich. Die Kauflächen von geschädigten Zähnen können in manchen Fällen mit Kompositfüllungen wiederaufgebaut werden.

Um bestehende Kiefergelenksprobleme bzw. eine Craniomandibuläre Dysfunktion zu behandeln, ist zunächst eine genauere funktionsdiagnostische Untersuchung erforderlich. Die nachfolgende Behandlung hängt von der individuellen Diagnose ab und kann zum Beispiel mit bestimmten Zahnschienen (einer Schienentherapie) erfolgen.

Ist Stress bzw. eine psychische Anspannung die Ursache des Knirschens, sollte nach Möglichkeiten gesucht werden, diese abzubauen.