Wenn es darum geht, fehlende Zähne zu ersetzen, sind Zahnimplantate aus ästhetischer und funktioneller Sicht das absolute Nonplusultra. Viele Patienten wünschen sich einen festen Biss, fragen sich allerdings, ob Implantate trotz ihrer Begleiterkrankung (z. B. Osteoporose, Diabetes oder Parodontitis) möglich sind.
Eines lässt sich klar sagen: Begleiterkrankungen schließen eine Implantation keineswegs grundsätzlich aus. Durch die enormen Fortschritte in der Implantologie in den vergangenen Jahren kann heute nahezu jeder Patient mit implantatgetragenem Zahnersatz versorgt werden.
Eine ausreichende Dichte und Stabilität des Kieferknochens ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Implantatbehandlung. Bei einer Osteoporose (eine Systemerkrankung der Knochen) ist die Knochendichte jedoch vermindert und die Knochenbrüchigkeit erhöht – eine Implantatbehandlung ist dennoch in vielen Fällen möglich.
Wichtig sind eine gründliche Voruntersuchung und -besprechung sowie eine auf die Erkrankung abgestimmte Behandlungstechnik. Beispielsweise kann es je nach Knochenqualität und -zusammensetzung hilfreich sein, das Implantat vorsichtig „einzuklopfen“. Mit diesen speziellen Verfahren bei der eigentlichen OP und einer verlängerten Einheilzeit ist die Erfolgsprognose mit der von gesunden Patienten vergleichbar.
Bei Patienten, die knochenhärtende Medikamente wie Bisphosphonate einnehmen, wird in Absprache mit dem Hausarzt entschieden, ob und wann diese vor der OP abgesetzt werden sollten. Setzen Sie die Medikamente bitte nicht selbstständig ab!
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselstörung, die durch einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Dieser wirkt sich unter anderem auf die Wundheilung, die Immunabwehr und die Knochenproduktion aus und kann somit die Einheilung eines Implantats in den Kieferknochen beeinträchtigen.
Doch mittlerweile können in der Implantologie bei Diabetespatienten ähnlich hohe Erfolgsquoten erreicht werden wie bei Patienten ohne „Zuckerkrankheit“. Voraussetzungen dafür sind eine gute Einstellung des Diabetes und die Berücksichtigung bestimmter Maßnahmen vor und während der Behandlung, wie z. B. das regelmäßige Desinfizieren des Mundes oder die Einnahme von Antibiotika.
Bei Parodontitis handelt es sich um eine durch Bakterien ausgelöste Entzündung des Zahnhalteapparats. Die Keime können hierbei bis zum Kieferknochen vordringen und diesen nachhaltig schädigen. Im natürlichen Gebiss hat dies häufig eine Lockerung oder sogar den Verlust eigentlich gesunder Zähne zur Folge. Bei Zahnimplantaten bedeutet ein Rückgang des Kieferknochens, dass die künstliche Zahnwurzel unter Umständen ihre feste Verankerung verliert.
Dennoch ist eine Parodontitis nicht grundsätzlich als Ausschlusskriterium für eine Implantatbehandlung zu betrachten. Um optimale Voraussetzungen für eine implantatgetragene Versorgung zu schaffen, sollten akute Entzündungsprozesse jedoch erfolgreich behandelt worden sein. Nur ein (weitestgehend) entzündungsfreies Zahnbett und eine gute eigene Mundhygiene machen eine langfristig erfolgreiche Implantatversorgung überhaupt erst möglich.
Prinzipiell gilt also: Selbst mit Begleiterkrankungen muss in aller Regel nicht auf neue feste Zähne auf Implantaten verzichtet werden!
Haben Sie Fragen dazu? Kontaktieren Sie uns – wir beraten Sie gerne persönlich.